Der Bericht des NZFH stellt die Essenz der bislang gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen (Stand Dezember 2015) zur Umsetzung der Bundesinitiative Frühe Hilfen dar. Er zeigt Erfolge auf, verweist aber auch auf zukünftige fachliche Entwicklungsbedarfe.

Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Bundesinitiative Frühe Hilfen unterstützt durch den Ausbau spezifischer Angebote belastete Familien. Da repräsentative deutsche Daten fehlen, führte das Nationale Zentrum Frühe Hilfen eine repräsentative nationale Studie zu psychosozialen Belastungen bei Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren durch. Viele Angebote werden überwiegend von Familien mit einem mittleren und hohen Bildungsniveau in Anspruch genommen.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) bietet Ländern und Kommunen ab 2017 ein Maßnahmenpaket, mit dem sie Eltern einen zusätzlichen Zugang zu den Angeboten der Frühen Hilfen vor Ort schaffen können. Die Ansprache der Eltern erfolgt über zielgruppengerechte Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit, die das Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer" und die Online-Beratung für Eltern der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke) bewerben.

Die Landessteuerungsgruppe zur Umsetzung der Bundesinitiative Frühe Hilfen hat am 2. Juli 2015 „Empfehlungen zur Kooperation der Frühen Hilfen mit Geburts- und Kinderkliniken (FH-GKiK)“ beschlossen. Die auf der Grundlage der Rückmeldungen der Netzwerkkoordinierenden Frühe Hilfenerarbeitete Zusammenfassung „Auswertung der Rückmeldungen zur praktischen Umsetzung der Empfehlungen zur Kooperation der Frühen Hilfen mit Geburts- und Kinderkliniken (FH-GKiK)“ ist auf der KVJS-Internetseite zur Bundesinitiative Frühe Hilfen veröffentlicht.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend startet am 1. Januar 2017 ein neues Bundesprogramm zur Förderung von Mehrgenerationenhäusern in Deutschland. Damit wird das bis Ende 2016 laufende Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II in eine weitere Förderung überführt. Bereits in diesem Jahr werden in einem Pilotprojekt mit bis zu zehn zusätzlichen Mehrgenerationenhäusern die Vorgaben und Inhalte des neuen Bundesprogramms ab 2017 erprobt.

Das Programm Qualität vor Ort ist eine Gemeinschaftsaktion der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Jacobs Foundation. 2016 hat die DKJS vier Dialogveranstaltungen mit dem Titel "Kinder und Familienzentren in Baden-Württemberg"  durchgeführt. Inzwischen liegen die Ergebnisse vor. Da wir die Dokumentationen der Veranstaltungen nicht veröffentlichen dürfen, bitten wir Sie sich bei Interesse im Referat Kinder zu melden unter sahin@paritaet-bw.de

Im Oktober 2016 startete ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördertes dreijähriges Modellprojekt der pro familia, mit dem Frauen mit geringem Einkommen kostenlose Verhütungsmittel erhalten können. Das Modellprojekt bietet unter dem Namen BIKO Beratung, Information und Kostenübernahme bei Verhütung.

Im Rahmen des Projekts „Formulare verstehbar machen“ des Vereins Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e. V. (KuB) wurden Anträge etwa zum Asylbewerberleistungsgesetz, Kindergeld, Rundfunkbetrag oder Arbeitslosengeld II in verschiedene Sprachen übersetzt.
Die Formulare können kostenlos auf der Website des Projekts heruntergeladen werden.

Im Haushaltsjahr 2017 stehen der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ 96 Millionen Euro für die Unterstützung schwangerer Frauen in Not zur Verfügung. Zudem präsentiert sich die Bundesstiftung Mutter und Kind ab sofort auf einer neu gelaunchten Webseite. Der Relaunch bietet modernes Design, komfortable Benutzerführung und die Anpassung auf die aktuellen technischen Erfordernisse sowie viele weitere Vorzüge.

Der Infodienst Schuldnerberatung hat interessante rechtliche Informationen zum Thema "Frauen und Verschuldung" hinsichtlich Schulden nach Trennung, Unterhaltsverzicht usw. erstellt. Außerdem findet sich auf der Internetseite des Infodienstes Schuldnerberatung ein Informations- sowie ein Arbeitsblatt zur vereinfachten Unterhaltsberechnung zum 1. Januar 2017 mit Unterhaltsrichtsätzen und Anmerkungen aus der Düsseldorfer Tabelle: http://www.infodienst-schuldnerberatung.de/neue-duesseldorfer-tabelle-ab-01-januar-2017/

Die lang erwartete und im Vorfeld viel diskutierte neue Entgeltordnung der Kommunen liegt nun endlich vor. Nach über 10 Jahren ist es den Tarifvertragsparteien gelungen, ihre Verhandlungen über eine neue Entgeltordnung der Kommunen erfolgreich zu einem Abschluss zu bringen.

Das BMFSFJ den ersten (nichtöffentlichen) Arbeitsentwurf für die lange angekündigte SGB VIII Reform verschickt. Der Paritätische Gesamtverband hat eine Arbeitshilfe zur geplanten SGB VIII Reform erarbeitet, die wir Ihnen gerne zur Verügung stellen.

Das Land Baden-Württemberg unterstützte seit dem Jahr 2002 Eltern von Mehrlingskindern (ab Drillingen) durch einen einmaligen steuer- und pfändungsfreien Zuschuss. Der Zuschuss betrug bislang je Mehrlingskind einmalig 2.500 Euro. Das Programm ist mit Ablauf des 31.12.2017 außer Kraft getreten. Im Haushaltsplan 2017 waren die einmaligen Hilfen für Mehrlingseltern nicht mehr vorgesehen. Der LFR hat hat eine Stellungnahme dazu abgegeben, die von den Verbänden untertützt worden ist. Der Paritätische hat in seiner Stellungnahme vor allem die Tatsache kritisiert, dass im Vorfeld keine Anhörung mit den Verbänden stattgefunden hat.

Der Zwischenbericht für die Evaluation des Modellprojektes zur Wirksamkeit von ergänzender Kinderbetreuung, Notfallbetreuung und Beratung von Einelternfamilien in Deutschland zeigt: Ergänzende Kinderbetreuung für Alleinerziehende ist bitter nötig und sie zeigt auch Wirkung. Diese Bilanz ziehen der Verband alleiner-ziehender Mütter und Väter, Bundesverbande. V. (VAMV), der das Projekt durchführt, unddie Walter Blüchert Stiftung, die das Projekt finanziert, in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Bund, Länder und Kommunen haben sich auf einen Kompromiss beim Ausbau des Unterhaltsvorschusses geeinigt. Die willkürlich gesetzte Altersgrenze wird fallen, der Unterhaltsvorschuss als Ersatzleistung für nicht gezahlten Unterhalt ab 1. Juli 2017 über das 12. Lebensjahr der Kinder hinaus bis zum 18. Lebensjahr und somit in den meisten Fällen bis zum Ende der Unterhaltspflicht gezahlt.

Das Projekt "Schwangerschaft und Flucht" soll schwangeren, geflüchteten Frauen in Deutschland einen niedrigschwelligen Zugang zu Beratung und Unterstützung ermöglichen. Herzstück des Projektes ist die aufsuchende Schwangerschaftsberatung: Sie erfolgt direkt in den Flüchtlingsunterkünften, um dort die Angebote der Schwangerschaftsberatung zugänglich zu machen.  Acht Fachinformations- und Vernetzungsstellen (werden) für die qualifizierte Hilfe und Unterstützung von schwangeren, geflüchteten Frauen errichtet.

Donald Trump hat die „Global Gag Rule“ unterzeichnet.  Alle Organisationen, die direkt oder indirekt Angebote zu legalen Schwangerschaftsabbrüchen machen, werden kein Geld mehr bekommen. Davon betroffen ist auch die International Planned Parenthood Federation (IPPF) und diejenigen ihrer 170 Mitgliedsorganisationen weltweit, die US-Entwicklungsgelder erhalten und weltweit jährlich 70 Millionen Familienplanungsdienste anbieten.

Der BAGFW (Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege) hat Forderungspapiere zur bevorstehenden Bundestagswahl formuliert. Die Forderungspapiere zu verschiedenen politischen Themen können auf der Website der BAGFW heruntergeladen werden.

Deutliche konzeptionelle und inhaltliche Kritik am Entwurf des fünften Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung formuliert der Paritätische Wohlfahrtsverband in einer aktuellen Stellungnahme. Der Paritätische erneuert seine Forderung nach einer unabhängigen Armutsberichterstattung durch eine regierungsexterne Kommission.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat seine Vorhabenplanung für 2017 vorgelegt. Zum Thema "Partnerschaftliche Vereinbarkeit - mehr Zeit für Familie" finden sich Aspekte wie die Reform des Mutterschutzgesetzes, der Ausbau von Familienleistungen, die Evaluation des ElterngeldPlus, die Ausweitung des Unterhaltsvorschusses oder die Familienarbeitszeit und das Familiengeld.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will das Kindergeld für EU-Ausländer deutlich kürzen und so gegen Sozialmissbrauch vorgehen. Bisher haben EU-Ausländer für die Dauer ihres Arbeitsaufenthalts in Deutschland Anspruch auf Kindergeld - auch wenn der Nachwuchs in einem anderen Land lebt.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hat einen Referentenentwurf zur Teilzeitbeschäftigung vorgelegt, der insbesondere auch Eltern betrifft, die nach der Elternzeit vorerst in Teilzeit beschäftigt sind. Der Mittelstandsverbund ZGV hat auf seiner Website den Entwurf kommentiert und zum Download bereit gestellt.

Für folgende Veranstaltungen des KVJS gibt es noch offene Plätze:

1. Grundqualifizierung für die Schwangerschaftskonfliktberatung und Schwangerschaftsberatung
2. Bedeutung und Funktion von Sucht und Suchtmittelkonsum - praxisfeldbezogene  Fortbildung für die Schwangerenberatung
4.Umgang mit psychisch kranken Menschen
5. Depression: Schwangerschaft, Geburt und Babyzeit

Sie finden die Veranstaltungen auf den Seiten 86, 89, 90, 91 und 92 im beigefügten Fortbildungsprogramm Soziales 2017.

Starke Eltern – Starke Kinder® sind, soll das Selbstvertrauen der Eltern als Erziehende stärken und die Kommunikation in der Familie zu verbessern.
Die Kurse befähigen Mütter und Väter, entwicklungsfördernde Verhaltensweisen aufzubauen und entwicklungshemmende abzubauen.

Zur Bekämpfung der Kinderarmut wird in der Familienpolitik immer wieder die Einführung einer Kindergrundsicherung überlegt. Befürworter*innen versprechen sich durch sie eine Verbesserung der finanziellen Situation von Familien, mehr Transparenz, eine Reduzierung von Antragshürden sowie die Vereinfachung des Familienlastenausgleichs. Wir möchten dort mit Fachleuten diskutieren, ob eine komplette Neugestaltung des existierenden Systems hin zu einer Kindergrundsicherung Sinn macht.

Der Fachtag findet im Rahmen des Modellprojektes „Beratungskompetenz für Regenbogenfamilien" statt. Es sollen die Themen intensiver beleuchtet werden, die sich im Rahmen der Fortbildungen als zenrtral für eine fachkompetente und annehmende Beratung von Mütter-, Väter- und Transfamilien herausgestellt haben.

Der Paritätische Baden-Württemberg und der Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg e.V. laden zum Fachpolitischen Dialog Kindertagesbetreuung ein. Expertinnen und Experten diskutieren, wohin es mit der Qualität in der Kindertagesbetreuung gehen soll.