Derzeit erreichen die Migrant/-innen aus den ehemaligen Anwerbeländern hier in Deutschland sukzessive das Rentenalter. Der Anteil der über 65-jährigen Bevölkerung mit Migrationshintergrund, welcher Prognosen zufolge von derzeit 1,4 Millionen bis zum Jahr 2030 auf 2,8 Millionen steigt, zählt zu der am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Der wachsende Anteil der älteren Migrantenbevölkerung geht mit der Anforderung einher, die Altenpflege migrationssensibel auszugestalten. Der Stand der Forschung deutet darauf hin, dass unter den älteren Migrant/-innen in Deutschland – ebenso wie in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund – der Wunsch vorherrscht, in der vertrauten häuslichen Umgebung versorgt zu werden. Häusliche Pflege ist zentrales Versorgungsmodell, welches auch politisch gefördert wird.

Für Pflegekräfte entspricht die häusliche Umgebung oftmals einer „kognitiv unstrukturierten Region“, die Handlungsunsicherheit hervorruft. Sozialisiert in einem Beruf, der deutlich geprägt ist durch ein christlich-abendländisches Weltbild, sind Pflegende in der Regel nicht vertraut mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Prägungen und Bedürfnissen und den daraus erwachsenden Differenzierungsanforderungen für das professionelle Pflegehandeln. 

Ziel der Arbeitshilfe „Kultursensible Altenhilfe" ist es, ambulanten Pflegekräften - am Beispiel der älteren Migrant/innen aus der Türkei - nützliches  Hintergrundwissen für deren pflegerische Versorgung im häuslichen Setting zu vermitteln. Im praktischen Teil der Arbeitshilfe sollen dazu konkrete Fallbeispiele (Demenz, Körperhygiene, Ernährung, Familie, Sterben etc.) vorgestellt und entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Wir bitten Sie freundlich um Ihre Unterstützung und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:

Basri Aşkın,

Tel.: 0711/2155-123

Email: askin@paritaet-bw.de