Die Antwort der Landesregierung auf den Antrag von Dorothea Wehinger der Grünen Landtagsfraktion liegt vor. Die Stellungnahme umfasst sowohl die Handlungsbedarfe, die sich aus der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung und Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Baden-Württemberg ergeben, als auch eine Beschreibung des aktuellen Umsetzungsstands des Landesaktionsplans gegen Gewalt an Frauen.

Die Stuttgarter Einrichtung JELLA hat ihr Angebot für Mädchen und junge Frauen ausdifferenziert und erweitert: Die seit 2001 bestehende Therapeutische Wohngruppe für Mädchen mit Suchtproblemen und Traumfolgestörungen bietet am neuen Standort nunmehr acht Plätze, ergänzt durch ein Betreutes Jugendwohnen mit zwei Plätzen. Nach umfassender Renovierung konnte am bisherigen Standort mit VANDA eine neu konzipierte Traumapädagogische Wohngruppe eröffnet werden.

Hier finden Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die Gewalt erlebt haben oder von Gewalt bedroht sind, in belastenden Lebenssituationen einen sicheren Ort, an dem sie geschützt sind und wertgeschätzt werden, sich stabilisieren und neue Perspektiven entwickeln können. Dabei werden Mädchen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, und Mädchen mit Fluchterfahrung bewusst gemeinsam begleitet.

Die Mädchen und jungen Frauen kommen mit vielfältigen Ausgangslagen, Lebensrealitäten und Bedarfen in die Wohngruppe. Sucht und psychische Erkrankungen der Eltern, häusliche Gewalt spielen ebenso eine Rolle wie das Gefühl der Entwurzelung, der Verlust von Heimat und familiären Bezügen. VANDA eröffnet ihnen Räume für Erfahrungen der Selbstwirksamkeit und des Empowerments und unterstützt schrittweise bei der Bewältigung der Traumafolgen, aber auch ganz lebenspraktisch und altersadäquat auf dem Weg des Heranwachsens und der Verselbständigung.

Die Betreuung basiert dabei auf einer Verknüpfung von Alltagsgestaltung, Traumapädagogik und Therapie. Die Leistungen umfassen unter anderem ein Bezugsbetreuerinnensystem sowie Einzel- und Gruppentherapie // Traumazentriertes Skillstraining und Psychoedukation // Selbständigkeitstraining und Vermittlung lebenspraktischer Kompetenzen // strukturierte Tages- und Wochenabläufe // Themenzentrierte pädagogische Gruppenangebote // Lernförderung // Regulierung gesundheitlicher, rechtlicher und finanzieller Angelegenheiten // aktiv-kreative Freizeitgestaltung // Sport- und Erlebnispädagogik // Ferienfreizeiten // Familienberatung und –therapie (optional) …

Das Fachfrauenteam verfügt über pädagogische, therapeutische und transkulturelle Kompetenzen und Erfahrungen in der Arbeit mit Mädchen und arbeitet grundlegend genderhomogen, traumapädagogisch fundiert und kultursensibel.

Ein bewusst überschaubarer und intensiver Betreu­ungsrahmen mit nur sechs Plätzen ermöglicht einen individuellen und flexiblen Hilfe- und Therapieprozess mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung.  Die Betreuungsdauer richtet sich in erster Linie nach dem individuellen Erziehungs- und Entwicklungsbedarf des Mädchens und basiert auf einer gemeinsamen Hilfeplanung nach § 36 SGB VIII mit dem jeweils zuständigen Jugendamt. Aufnahmen können bundesweit nach KJHG § 27 i.V.m. 34, 35a sowie § 41 erfolgen.

Kontakt

JELLA Pädagogische und Therapeutische Hilfen für Mädchen

Traumapädagogische Mädchenwohngruppe VANDA

Träger: bwlv gGmbH

AP: Heidrun Neuwirth

Telefon: 0711.652 006 – 50

Email: heidrun.neuwirth@bw-lv.de

Die evangelische Hochschule Ludwigsburg hat ihren Bericht zur Situation der Fachberatungsstellen für Frauen in den Bereichen Prostitution, Menschenhandel, häusliche und sexuelle Gewalt sowie im Bereich sexuellen Missbrauchs abgeschlossen. Der Ergbnisbericht ist nun der Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstattung der Einrichtungen in allen Feldern kann als unzureichend bewertet werden. Die Studie finden Sie hier...

Die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser lädt alle Interessierten verschiedener Professionen ein und freut sich darauf, mit Vorträgen und im Rahmen von Panel-Diskussionen den effektiven Schutz vor Femiziden gemeinsam in den Blick zu nehmen.

Auch die Istanbul-Konvention, das Anfang vergangenen Jahres in Deutschland in Kraft getretene Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, wird mit ihren Chancen und Hürden für gewaltbetroffene Frauen in den Blick genommen werden.

Das Tagungsprogramm sowie die Möglichkeit der Anmeldung folgen.

Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF), Web: www.autonome-frauenhaeuser-zif.de.